faszinierende Bären, Wölfe und weitere Tiere im Bärenpark Worbis:
Pro:
schöne Parkanlage im Wald, faszinierende Tiere, tolles Ausflugsziel für die ganze Familie
Kontra:
es könnte Fotografierlöcher in den Zäunen gäben
Empfehlenswert: Ja
Alternativer Bärenpark Worbis
Duderstädter Allee 49
37339 Leinefeld-Worbis
Tel.: 036074-20090
E-Mail: worbis@baer.de
Internet: www.baer.de
Lage:
Die Stadt Leinefeld-Worbis liegt im Norden von Thüringen, dicht an der Grenze zu Niedersachsen.
Anreise:
Der Bärenpark liegt an der A 38 an der Ausfahrt Leinefelde. Man kann mit dem Auto, Fahrrad oder dem Linienbus anreisen.
Öffnungszeiten:
Der Park ist das ganze Jahr über täglich geöffnet.
März-Oktober von 10-18 Uhr
November bis Februar von 10-16 Uhr
Preise:
Tageskarte Erwachsene: 6,50 €
Tageskarte Ermäßigt (Rent., Schü., Stud., Beh., Ki. ab 5 J.): 5,50 €
Familien (2 Erw. und 2 Ki., jedes weitere Ki. 3,50 €): 19,00 €
Hunde (Leinenpflicht): 1,50 €
3-Tages-Karte Erwachsene: 16,50 €
3-Tages-Karte Ermäßigt: 12,50 €
Jahreskarte Erwachsene: 60,00 €
Jahreskarte Ermäßigt: 50,00 €
Familien (2 Erw. und 2 Ki., jedes weitere Ki. 15,00 €): 75,00 €
Führungen (10-30 Personen nach telefonischer Voranmeldung, unter 10 Personen 30,00 € + Eintritt Gruppenkarte): 3,00 € + Eintritt Gruppenkarte
Gruppen Erwachsene: 5,50 €
Gruppen Ermäßigt: 4,50 €
Ausstattung:
- Forscherpfad: Eine spannende Spurensuche, sorgt auf dem Forscherpfad für etwas Abwechslung zwischendurch.
- Bärenrennstrecke: Durch einen kleinen Wettbewerb kann man auf der Bärenrennstrecke testen, wer schneller laufen kann.
- Wackelbrücke: Ein Kinderspielplatz auf dem man klettern, schaukeln und rutschen kann.
- Bauernhof: Hier kann man verschiedene Tiere kennen lernen.
- Sittichsavanne: Wenn man sich hier ruhig verhält, lassen sich die Sittiche sogar streicheln.
- Meerschweinchen-Anlage
- Landschildkröten-Anlage
- ehemaliger Bärenzwinger
- Bauerngarten
- Melkziege
- Bauernhof-Tiere
- Info-Herdenschutz
- Info-Bärenhöhle
- Bären der Welt
- Ameisen-Haufen
- Info-Ameisen
- Bären-Wald
- Totempfähle
- Bären-Bistro
- Wolfsrückzugsgebiet
- Bruno-Gedenktafel
- Bären-Erinnerung
- Bienenhaus
- Zirkuswagen
- Gästetoiletten
- Holz-Pavillon
- Waschbären-Anlage
- Kinderspielplatz
- Hühnerhaus
- Affenhaus
- Sittichsavanne
- Bärenshop
- Toilettenhäuschen
- Parkplatz
- Kapelle
Geschichte:
1955 wurde in Kallmerode eine Aufnahmestation für verletzte und gefundene elternlose Wildtiere eröffnet. Über die Zeit und mit der Anschaffung weiterer Tiere wurde aus der kleinen Station ein Tierpark.
Bereits im Jahre 1959 wurde der Park wegen ungünstiger Lage an die nahegelegene Stadt Worbis übergeben, wo er von 1964 bis 1990 weitere Tierarten aufnahm unter anderem auch Bären und Wölfe. Um mehr Besucher im Park zu bekommen, setzte man auf eine Zucht der Bären, um Bären Babys als Lockmittel für Besucher nutzen zu können.
Leider war auch hier der finanzielle Aspekt der wichtigere. Der Park wurde zu klein für all die Tiere. Sie wurden in kleinen Zwingern gehalten und Bären wurden verschiedentlich für den menschlichen Verzehr geschlachtet.
Mit der Wende vielen die Besucherzahlen ein. 1990 wurden die Einnahmen geringer und die Stadt Worbis gab ebenfalls weniger finanzielle Unterstützung. 1995 schrieb die Stadt den Park aus, um einen neuen Träger zu finden. Das Deutsche Tierhilfswerk suchte zu diesem Zeitpunkt nach einem geeignetem Areal, für die Umsetzung eines Bärenparks für in Not geratene Braunbären. Nach Gesprächen mit der Stadt, erfolgte die Zusage für den Park an das Deutsche Tierhilfswerk, um einen Alternativen Bärenpark draus machen zu dürfen. Nur wenige Wochen später erfolgte die Gründung des Vereins "Aktion Bärenhilfswerk e. V.".
Durch die Initiative "Aktion Bärenhilfswerk" entstand ab 1997 auf dem Gelände des ehemaligen kommunalen Tierparks der "Alternative Bärenpark Worbis". Am 31.05.1997 wurde die erste Freianlage von drei Bären bezogen. Seit dem ist der Park stetig gewachsen. Bis 2020 ist eine Erweiterung auf 40 Hektar geplant.
Beschreibung:
Wir sind mit dem Fahrrad angereist. Der Park ist gut ausgeschildert. Man findet einfach hier her. Vor dem Gelände befinden sich mehrere Parkplätze mit Toilettenhäuschen. Direkt am Eingang zum Park, befindet sich ein kleiner Fahrradständer, der an dem Tag zum Glück noch nicht weiter belegt war. Ohne verbautem Ständer am Rad meines Mannes ist es für uns wichtig das eine Abstellmöglichkeit vorhanden ist.
Um in den Park zu gelangen, muss man zunächst in den kleinen Shop gehen um eine Eintrittskarte zu erstehen. Hier kann man sich noch ein Souvenir mitnehmen oder auch eine Einmalspende an der Kasse hinterlassen. Zum Eintrittskarten Kauf bekommt man einen Lageplan vom Park dazu. Durch eine weitere Tür im Shop, sind wir dann gleich direkt in den Park gelangt.
Gleich raus gekommen aus dem Shop, ist uns eine Pfau begegnet, den wir eine Weile beobachtet haben. Daraufhin entdeckten wir Kleintiere wie Hühner und Sittiche, bevor wir den ersten Bären sahen. Zum ersten Mal in meinem Leben stand ich vor einem Bär und war auch gleich hin und weg von Ihm. Ich versuchte mehrere Male eine schöne Aufnahme von Ihm zu machen, was sich allerdings schnell in Luft auflöste. Am liebsten zeigte er uns sein Hinterteil oder der Zaun ruinierte das Bild. Die Zäune sind für unsere Sicherheit natürlich wichtig. Es wäre aber dennoch schön, wenn es irgendwo kleine Löcher gäbe, durch die man seine Kamera zum fotografieren oder filmen durchstecken könnte.
Auf dem Rundgang gibt es verschiedene Sachen zu entdecken, wie ein Iglu das man begehen kann und gleichzeitig auch ein schönes Motiv für ein Foto bietet. Verschiedene Spiele und Aushangtafeln begleiten den Weg an weiteren Freianlagen entlang, in denen man die anderen Bären sichten kann. Wir haben an dem Tag sechs verschiedene Bären gesehen.
Ungefähr auf der Hälfte des Weges kommt dann das Bären-Bistro. Bei einem Getränk oder kleinen Snack, kann man hier von oben herab, die Bären beobachten. Die Freianlagen sind so weitläufig, dass man gar nicht alles einsehen kann. Das Gelände ist abwechslungsreich mit Wald, Teiche, Höhlen, Lichtungen, Wiesen und Bergen gestaltet.
Die Aushangtafeln und einige Ausstellungsstücke haben uns die grausame Haltung von Bären dargestellt. Hier wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Bären noch immer vom aussterben bedroht sind. In den asiatischen Ländern wird die Gallenflüssigkeit vom Bären als Heilmittel angesehen. Sie bekommen eine Art Tropf gelegt, mit einem direkten Zugang in die Gallenblase. Sie liegen im Käfig, vegetieren jämmerlich vor sich hin, während sie ausgesaugt werden.
Auf unseren Reisen haben wir schon viel gesehen und erlebt, doch diese Art von grausamer Tierhaltung, ist uns noch nicht begegnet. Ich könnte platzen, wenn ich darüber nachdenke das es tatsächlich Menschen gibt, die so naiv sind daran zu glauben, dass irgendeine Flüssigkeit von einem gequältem Lebewesen Heilung erzielen soll. Es bricht mir das Herz, wenn ich weiter darüber nachdenke.
Der Park ist für die Wildtiere ein wunderbares Altersdomizil, in dem Sie bis zu ihrem ableben, das Leben noch in Ruhe und Freiheit genießen können. Aufgrund dessen die Tiere nicht mehr in der Lage dazu wären in der Wildnis selbstständig zu leben, ist es wichtig das für den Erhalt solcher Stiftungen gesorgt wird. Die grausame Darstellung der qualvollen Welt der Wildtiere, ist sehr erschütternd und gibt einem mehr mit als nur einen kurzen Gedanken mit.
Zusatzangebote:
1. VIP-Führung: Bei der VIP-Führung darf man einmal hinter die Kulissen schauen. Hier bekommt man Einblicke, die normalen Besuchern verwehrt bleiben. Eine 2-stündige Tour, die rechtzeitig vorab gebucht werden muss. Sie kostet 90,00 € und ist für alle Altersgruppen.
2. Parkführung: Bei einer Führung durch den Park, erfährt man in 1,5 Stunden alle wichtigen Informationen über den Park und seine Bewohner. Die Anmeldung muss mindestens eine Woche zuvor erfolgen. Kosten: Gruppenführung für alle Altersklassen unter 10 Teilnehmer: 30,00 €, Gruppenführung ab 10 Teilnehmer: 3,00 € pro Person
3. Bärentag: Zunächst bekommt man eine Einführung in die Biologie der Braunbären, anschließend werden verschiedene Stationen des Parks besucht und entdeckt. An einem Lagerfeuer mit Stockbrot backen, wird die Führung nach 3,5 Stunden beendet. Die Buchung ist rechtzeitig erforderlich und nur für Schulklassen von 8-16 Jahren. Kosten: 60,00 € für Gruppen bis 25 Personen (zzgl. Eintritt, zzgl. 1,00 € p. P. für
Stockbrot)
4. Schnuppertag Wolf: Hier erfährt man alles wichtige über das Leben des Wolfes und seine Spuren richtig zu erkennen. Bei einem Lagerfeuer mit Stockbrot, wird die Führung nach 3 Stunden beendet. Die Führung muss rechtzeitig angemeldet werden. Sie ist für die Altersgruppen 6-10 Jahre. Kosten: 50,00 € bis 25 Personen (zzgl. Eintritt, zzgl. 1,00 € p. P. für Stockbrot)
5. Wolfstag: Hier erfährt man alles wichtige über das Leben des Wolfes und seine Spuren richtig zu erkennen. Bei einem Lagerfeuer mit Stockbrot, wird die Führung nach 3,5 Stunden beendet. Die Führung muss rechtzeitig angemeldet werden. Sie ist für die Altersgruppen 10-16 Jahre. Kosten: 60,00 € bis 25 Personen (zzgl. Eintritt, zzgl. 1,00 € p. P. für Stockbrot)
6. Nacht der Wölfe: Bei einem Lagerfeuer in gemütlicher Atmosphäre und einem kleinen Imbiss, bekommt man innerhalb von ca. 2 Stunden, Informationen rund um den Wolf, von der Historie bis zum heutigen Tage. Die Veranstaltung findet einmal im Monat statt. Gebucht werden muss bis spätestens eine Woche vor dem Termin (auf der Internetseite vom Anbieter einsehbar). Kosten: 25,00 € für Erwachsene und 15,00 € für Kinder von 6 - 14 Jahren
Stiftung:
Die Stiftung für Bären...
- betreibt die beiden Tierschutzprojekte Alternativer Bärenpark Worbis und Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
- befreit Bären und Wölfe aus schlechter Haltung
- setzt sich für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen ein
- fördert Tier-, Natur- und Artenschutz
- berät zum Thema verhaltensgerechte Tierhaltungen
Aktion Futter-Eimer:
1 Bär = 5 Eimer Futter pro Tag = 50-, € pro Tag
Die Versorgung und Betreuung der Bären ist sehr kostenintensiv, für hochwertiges Futter wird immer Unterstützung benötigt.
Nähere Infos erhält man auf www.baer.de
Bären-Bistro:
Im Bären-Bistro kann man kleine Snacks wie Pizza Salami, Bockwurst mit Kartoffelsalat oder Heidelbeer-Pfannkuchen, sowie Soft- oder Heißgetränke bei einem Blick auf das Bären Gehege genießen. Da es nur ein Bistro ist, darf man hier nicht viel erwarten. Hier bekommt man ausschließlich Fertiggerichte serviert. Ich habe bei den Pfannkuchen sofort gemerkt, dass es die fertigen sind, die man kalt oder warm aus der Mikrowelle essen kann. Für einen kleinen Snack zwischendurch reicht es völlig aus. Wer allerdings nicht auf Fertiggerichte steht, sollte das Bistro lieber nur auf ein Getränk besuchen, um den Ausblick nicht zu verpassen.
Preise:
Pizza Salami = 7,50 €
Bockwurst mit Kartoffelsalat = 4,20 €
Heidelbeer-Pfannkuchen = 4,00 €
Pott Kaffee = 2,20 €
Pott Cappuccino = 3,00 €
Bionade Holunder = 2,50 €
Coca Cola 0,33 l = 2,00 €
Fazit:
Ein schöner Park, den man den Tieren zu Liebe unbedingt einmal aufsuchen sollte. Hier wird jeder Besucher, jede mögliche Spende für die Tiere benötigt. Wenn man bedenkt das ein Bär ungefähr 50,00 € pro Tag verfrisst, kann man sich schwer vorstellen, wie der Park es schafft zu bestehen. Obwohl es ein sonniger Tag war, waren vielleicht gerade Mal 20 Besucher zugegen. Für uns war es schön, da wir überall in Ruhe gucken konnten, doch für die Tiere die auf Grund von Verhalts Störungen aus Gefangenschaft nicht mehr in der freien Wildnis leben können und auf den Park angewiesen sind, kann dies den Verlust Ihres neuen Zuhauses bedeuten. Der Park benötigt unbedingt mehr Besucher oder Spender denen der Park zu weit weg ist, die aber gerne helfen möchten. Der Besuch hat mich sehr berührt. Ich hab viel neues, aber auch trauriges dazugelernt. Ich werde nie vergessen dort gewesen zu sein. Sollte ich noch einmal in der Nähe sein, werde ich den Park auf jeden Fall wieder besuchen.
Bewertung:
Das Preis-/ Leistungsverhältnis ist sehr gut. Der Weg dort hin ist sehr gut zu finden, in der Nähe fährt auch ein Bus, so dass man den Park auch in wenigen Minuten zu Fuß, von der Haltestelle aus erreichen kann. In der näheren Umgebung gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten, die man sich auch gleich noch ansehen könnte. Der Sicherheitsfaktor ist hier durch doppelte und elektrische Zäune sehr hoch. Wir haben uns in keiner Weise unsicher gefühlt. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Auch auf Fragen reagieren Sie nicht genervt und geben gerne Auskunft.
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